Vor allem sich andeutende Trends im lokalen Wettergeschehen können einen Wissensvorsprung bedeuten.
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Fakten
und Trends von meteorologischen Parametern im Bereich
des Plattlinger Stadtkerns
(Quelle: private, nicht nach streng wissenschaftlichen
Methoden der Meteorologie ermittelte Daten, die
jedoch auf Grund der gleichbleibenden und langfristigen
Erhebungsart doch eine gewisse Aussagekraft besitzen)
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Da ich privat auch Hobbymeteorologe
bin und seit 2002 täglich Wetterdaten wie TMin,
TMax, Luftdruck, Niederschlag und Wettergeschehen
aufzeichne, kann ich nun schon auf Datenmaterial
aus 7 Jahren zurückgreifen. Bei der Auswertung der
Daten kommt so manch interessanter Trend zu Tage,
doch lest selbst:
Hier zunächst die monatlichen Durchschnittstemperaturen, jeweils für TMin (Temperatur-Minimum) und für TMax (Temperatur-Maximum) in den Jahren 2002 bis 2005:
Nach diesem ersten Zahlenberg nun der Vergleich der Jahresmitteltemperaturen ( hier ermittelt aus der Summe der je 12 Durchschnittswerte der Monate für TMin und TMax geteilt durch 24):
Deutlich fällt auf, dass das Jahr
2003 das wärmste der betrachteten vier Jahre war,
was subjektiv nicht weiter verwundert.
Beachtenswert ist aber seither der Rückgang der
Jahresmitteltemperaturen hier in Plattling um
zuletzt 1,77 Grad im gesamten Jahr 2005, verglichen
mit dem Basisjahr 2002, das nebenbei bemerkt auch
ein eher durchschnittliches (siehe Jahrhundert-Hochwasser
im Sommer) war, denn ein Extremjahr. Das hört
sich nicht viel an, aber bedeutet für das subjektive
Wetter- und Wärmeempfinden während des Jahres
ein Menge.
Was ich also hier feststelle ist, dass es trotz
der oft gehörten Klimaerwärmung hier lokal doch
einen Trend zur Klimaabkühlung gibt. Natürlich
müsste sich dieser Trend in den kommenden Jahren
erst noch bestätigen, um wirklich Gewicht zu bekommen.
Ich wage hier trotzdem eine Theorie zu zitieren,
wonach es in Europa - trotz weltweiter Klimaerwärmung
- lokal zu einer deutlichen Abkühlung kommen könnte.
Begründung ist das teilweise Versiegen des Golfstromes.
Das kann dadurch passieren, dass durch das Abschmelzen
des Polareises am Nordpol der Salzgehalt des Nordmeeres
soweit verdünnt wird, dass dort das von Süden
ankommende Wasser des Golfstroms nicht mehr wie
gewohnt gefriert, sich dadurch der Salzgehalt
erhöht (das Meersalz friert ja nicht mit ins Eis
ein) und so das salzhaltige, schwerere Wasser
absinkt und am Meeresboden wieder zum Äquator
zurückfließt. Dieser Kreislauf würde durch die
Verdünnung des Meerwassers mit Süßwasser zumindest
teilweise, schlimmstenfalls sogar ganz unterbrochen,
wodurch schließlich der Golfstrom nur mehr weniger
warmes Wasser von südlichen Breiten nach Europa
transportieren würde. Und: es wurde jüngst von
Meeresforschern bereits eine deutliche Abnahme
der vom Golfstrom transportierten Menge warmen
Wassers festgestellt, was bedeutet, dass der Prozess
bereits eingesetzt hat.
Wer einmal auf gleicher Breite wie Berlin nach
Nordamerika schaut, wird feststellen, dass man
dort bereits tundraartige Polarregionen mit um
Dimensionen kälterem Klima vorfindet wie hier
in Europa. Das Klima in Europa ist vergleichsweise
warm und mild. Aber das könnte sich wie gesagt
schon bald ändern. Ein paar Anzeichen gibt es
ja bereits.
Nun folgend noch der überlagerte TMin-Verlauf in den einzelnen Monaten der Jahre 2002-2005:
Zu dieser Grafik will ich anmerken, dass der Verlauf von TMin im Jahre 2003 ein Indiz dafür sein könnte, dass einem sehr kalten Winter (Hochwinter) ein möglicherweise dafür auch sehr heißer Sommer folgen kann. Es gibt ja das bekannte Sprichwort: "Wie der Winter so der Sommer" . Möglicherweise wird 2006 auch so ein Jahr. Jedenfalls ist dies aktuell ein relativ strenger Winter, mit langandauernden Frostperioden und praktisch keinen größeren Tauphasen, zumindest nicht hier in Ostbayern, wo es seit dem Wintereinbruch am 17.11.2005 nicht wärmer als +4 Grad war, das Weihnachtstauwetter fiel komplett aus. Man darf also auf den kommenden Sommer gespannt sein. Die Chancen stehen jedenfalls nicht schlecht, dass es diesmal einer wird, der den Namen echt verdient -:))
Jetzt noch der Verlauf von TMax der Jahre 2002 bis 2005:
Hier fällt besonders der Peak im
Jahre 2003 (August) ins Auge, wo sich die Tageshitze
noch einmal ins Gigantische steigerte, bevor dann
aber ein jäher Absturz in einen um 2 Grad zu kalten
Oktober erfolgte.
Deutlich erkennt man aber auch die etwas verkorksten
Sommer in 2002 (Hochwasserereignisse in D, A,
CZ), 2004 (Graupelschauer im Juli) und 2005 (wiederholte
zyklonale Nordwestlagen im Juli und August).
To be continued ....
09.02.2006 © by Günther Meier