Günther Meier, Dipl.-Betriebswirt (FH)
Here some thoughts and facts about passes and saddles and its meaning for us:

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-Bergpässe im Bayerischen Wald-


Gut, hier möchte ich über verschiedene mir bekannte Bergsättel (Pässe) im Bayerischen Wald berichten. Zum einen ist diese Landschaftsform sehr faszinierend, oft fast ein perfekter geometrischer Übergang zwischen zwei Bergen einerseits und zwei Tälern andererseits. Vielfach wurden Forstwege und Straßen genauso angelegt, dass sie dort ihren höchsten Punkt erreichen.
Weiterhin sehe ich solche Orte auch als Schlüsselpunkte an, zum Beispiel als Übergang in ein anderes Tal, wie die vielen Pässe im Vorderen Bayerischen Wald von der Donauebene ins Regental. Oder hinten am Grenzkamm, wo sie gleichzeitig Grenze zwischen zwei Nationen und auch noch die Wasserscheide zwischen Moldau und Donau darstellen. Wer als Wanderer oder Mountainbiker einmal auf einem solchen Pass gestanden ist, weiß, dass dort immer eine besondere Stimmung oder auch ein mystisches Flair herrscht. Meist sind sie der Endpunkt eines langen Anstieges und der Ausgangspunkt einer rasanten Talfahrt und nicht zu vergessen, oft herrliche Aussichtspunkte weit in das andere Tal, in das der Weg hinabführt. Und trotz motorisierter Fortbewegungsweise stellen die Pässe auch immer wieder eine Herausforderung für Mensch und Technik dar, man denke nur im Winter.
Ich meine, dass diese Orte es verdienen einmal über sie nachzudenken, an ihnen zu verweilen und sich auf die Gefühle die einen dort erwarten einzulassen.

Unten stehend ein Musterbeispiel eines Bergsattels, betrachtet mit der topographischen Karte 1:25000, die für Mountainbike-Expeditionsfreaks wie mich zur Handwerkszeug gehört:
Die Karte stellt den Riegelsattel dar, ein idealtypischer Sattel zwischen Breitenauriegel und Dreitannenriegel oberhalb Deggendorfs gelegen. Der Forstweg quert genau am Pass den Sattel, wo er zugleich seinen höchsten Punkt erreicht. Deutlich sind auch die 2 Taler beiderseits des Passes zu sehen, mit ihren am Hang entspringenden Bächen. Eine braune Höhenlinie entspricht hier 10m Höhendifferenz. Der Scheitelpunkt liegt hier bei 1029m Höhe. Höhenmetermässig sinnvoll ist hier auch die Abzweigung eines zweiten Forstweges am Scheitelpunkt realisiert worden. Der Wanderer oder auch Mountainbiker braucht so nicht erst wieder abfahren und somit an Energiestatus zu verlieren um beispielsweise auf den Waldweg zum Landshuter Haus zu kommen, sondern kann ohne erneuten Höhenverlust gleich noch weiter aufsteigen.
Ihr werdet euch denken, was macht der für Haarspaltereien hier, wer öfters mountainbikt wird jedoch verstehen, das bei den Höhenmetern der Spass aufhört. Wer sich im vertikalen Gelände effizient fortbewegen will, braucht erstens Karten und zweitens einen geschärften Blick hinsichtlich höhenverlustarmer Routen zum Ziel.
Im Übrigen tragen Pässe auch zur Verursachung oder der Einsparung von Emissionen durch den Straßenverkehr bei. Wer vom Donau- ins Regental will, kann mehrere Routen wählen, sinnvoll ist natürlich diejenige, bei der der Pass möglichst niedrig liegt.

 

Der Riegelsattel auf 1029m Der Riegelsattel auf 1029m Seehöhe

Unten stehend ein verkehrsstrategisch wichtiger Pass ins Regental, die B11 führt über ihn, es ist der Sattel bei Hochbühl am Ende des Graflinger Tals. Sein Scheitel liegt knapp unter 600 Meter Höhe, die Anstiege sind von beiden Seiten nicht allzu steil. Ein höhenmässig also sehr günstiger Pass verglichen mit dem nächsten.

Der Hochbühl als Pass der B11 ins Regental


Hier also ein relativ hoher Sattel, die Rusel, mit ihrem Absatz auf 855m Seehöhe. Zwar ist die Verbindung nach Regen und Richtung Tschechien geringfügig schneller, weil nicht das Dreitannenriegelmassiv westlich umfahren werden muss (so wie bei der B11), jedoch muss sämtliches Gewicht der Autos und der Güter die hierherüber transportiert werden, über 250 Höhenmeter weiter nach oben gehoben werden als bei der Alternativroute der B11. Zudem ist die Rusel beidseits sehr steil und führt daher im Winter oft zu Problemen mit der Bodenhaftung -:)).

 

Der Ruselabsatz auf 855m Höhe


Daher führt über fast jeden konkurrenzlos niedrig gelegenen Sattel in einer Region zumindest ein Fußweg oder eine Forststraße, wenn nicht sogar überregionale Straßen hier ihren Scheitel gefunden haben.

Published : 07.04.2001


Der Weg zu den Quellen führt gegen den Strom.